Löcher in Fliesen bohren
In Fliesen bohren ohne Bruch
Du willst im Badezimmer einen Handtuchhalter, Toilettenpapierhalter oder Spiegel montieren, hast aber Angst, beim Bohren der Löcher die Fliesen zu beschädigen? Keine Sorge: Wenn du ein paar Tipps beherzigst, gelingt es dir, in die Fliesen zu bohren, ohne dass sie kaputt gehen. Hier erfährst du, welches Werkzeug du dazu brauchst, was beim Bohren zu beachten ist und – für Mieter interessant – ob das Bohren von Fliesen in einer Mietwohnung überhaupt gestattet ist.
Was brauche ich, um in Fliesen ein Loch zu bohren?
- Bohrmaschine
- Fliesenbohrer oder Glasbohrer
- bei Bohrer ohne integriertes Kühlsystem: Schale kaltes Wasser
- Leitungssucher
- wasserlöslicher Stift
- Anreissnadel (alternativ Nagel oder Schraube)
- Hammer
- transparentes Klebeband oder Kreppband, 3–4 cm breit
Fliesen bohren ohne Sprung: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Leitungen orten
Bevor du mit dem Bohren beginnst, kontrolliere, dass hinter den Fliesen keine Strom- oder Wasserleitungen verlaufen, die du beschädigen könntest. Das kannst du ganz einfach mithilfe eines Leitungssuchers überprüfen – auch im Sortiment von JUMBO findest du entsprechende Baumesswerkzeuge.
Anzeichnen
Miss genau aus, wo die Bohrlöcher liegen sollen und markiere diese Stellen mit einem gut sichtbaren Punkt oder Kreuz. Am besten verwendest du dafür einen wasserlöslichen Stift.
Ankörnen
Damit der Bohrer besser Halt findet, sollest du an der markierten Stelle eine kleine Vertiefung in die Fliese machen. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als «Ankörnen». Setze die Anreissnadel auf die markierte Stelle auf und klopfe ganz vorsichtig mit dem Hammer hinten drauf. Anstelle der Anreissnadel kannst du auch einen spitzen Nagel oder eine Schraube verwenden.
Abkleben
Nun kommt das Klebeband zum Einsatz. Wähle dieses nicht zu schmal – drei bis vier Zentimeter Breite sind optimal. Reisse zwei Streifen ab und klebe diese über Kreuz über die markierte Stelle. So verhinderst du, dass der Bohrer beim Ansetzen von der glatten Oberfläche abrutscht. Zudem hilft das Klebeband dabei, den Bohrlochrand vor Rissen und Abplatzungen zu bewahren.
Bohren
Bevor du den Bohrer ansetzt, vergewissere dich, dass die Schlag- und Hammerfunktion ausgeschaltet ist. Achte ausserdem darauf, den Bohrer exakt im rechten Winkel zur Fliese anzusetzen, damit das Bohrloch gerade in die Wand verläuft. Setzt du den Bohrer schief an, besteht das Risiko, dass er sich verkantet, was wiederum zu einem Sprung in der Fliese führen kann.
Durchbohre die Fliese mit wenig Druck und geringer Drehzahl. Lässt sich die Drehzahl an deiner Bohrmaschine nicht regulieren, drücke immer nur kurz den Einschaltknopf. Der Bohrer darf nicht zu heiss werden, da er sonst seine Härte verliert. Falls dein Bohrer kein integriertes Kühlsystem hat, solltest du ihn zwischendurch in kaltes Wasser tauchen.
Sobald du das Loch in der Fliese fertig gebohrt hast, kannst du das Klebeband abziehen und mit einem Staubsauger den Staub aus dem Bohrloch entfernen. Das war’s schon!
Fliese kaputt – was nun?
Sollte dir trotz dieser Tipps einmal ein Bohrloch misslingen, kannst du es mit Spezialspachtelmasse für Fliesen füllen: einfach abziehen, trocknen lassen und mit Schleifpapier glätten. Farbunterschiede kannst du mit Sprühlack kaschieren.
Geht eine Fliese beim Bohren zu Bruch, kannst du den Riss zwar ebenfalls mit Spezialspachtel füllen. Gerade in Feuchträumen ist es aber empfehlenswert, die Fliese auszutauschen – sonst besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Wand eindringt und Schimmel entsteht.